Fotos der Aufführung vom 27.12.14
mit freundlicher Genehmigung von: septembergrau
Toni ist verzweifelt. Als Theaterspieler beim Bauerntheater, in ständiger Geldnot, hat er seinen reichen Erbonkel, Xaver Obermaier, schriftlich ein paar kleine Notlügen aufgetischt: er sei sesshaft geworden und nunmehr Wirt, habe eine Familie gegründet und sogar seinen Zwillingbruder Pauli samt Familie aus Südamerika bei sich aufgenommen. Der Onkel hat auch stets diese guten Taten mit viel Bargeld belohnt. Aber jetzt will er endlich seine beiden Neffen und deren Familien persönlich kennenlernen. Nun ist die Not groß. Da hilft nur eines: weiterlügen! Aber Lügen haben kurze Beine.
Regie: Hubert Holzner
Bühnenbild: Thomas Winter
Musik: Hans Hinterholzer mit Franz Kapfhammer
Person | gespielt von |
Vinzenz Polsterer, Wirt zum "Goldenen Hahn" | Andreas Beilhack |
Eva, seine Frau | Karin Schwarzer |
Toni Ederdinger | Beni Holzner |
Xaver Obermeier, Großbauer und dessen Onkel | Hubert Holzner |
Johann Untermeier | Hubert Deflorin/Werner Krause |
Leni, Kellnerin bei Vinzenz | Diana Huber |
Zenzi, Hausmagd | Regina Kemenater |
Dr. Karl Moser, Landarzt | Sepp Reischl |
mit freundlicher Genehmigung der Bericht vom 27.12.2014 aus: Kulturvision
EINE TOLLE NACHT VOLLER LÜGEN
Wer ist der Obermeier und wer der Untermeier, wer ist der Wirt, wer seine Frau und warum treten der Toni und der Pauli nie gemeinsam auf? Diese Fragen beantwortete gestern Abend die Theaterbühne Warngau bei ihrer heiteren Premiere.
Der Saal im Gasthof zur Post war ausverkauft, Hans Hinterholzner und Franz Kapfhammer unterhielten die Gäste musikalisch und dann begann „Eine tolle Nacht im goldenen Hahn“. Der Schwank von Peter Knarr eignet sich perfekt für ein Laientheater, birgt er doch eine Menge vergnüglicher Unterhaltung.
Hubert Holzner hat das Stück für die Warngauer inszeniert. Seiner professionellen Hand verdankt die Aufführung Schwung und Authentizität, wobei er auch immer mal wieder aktuelle Bezüge einbaut, wie Gustl Mollath, als es um den psychisch kranken Kinobesitzer Untermeier geht.
Woher das Geld nehmen
Der eigentliche Titel des Stücks ist „Der Hallodri“ und ein Hallodri ist der Toni Ederinger in der Tat. Einer, der kein Geld hat, der sich als Schauspieler durchschlägt und überlegt, wo er ein Geld herkriegen könnte. Dafür belügt er den Erbonkel, dass sich die Balken biegen. Eine Glanzrolle für Benedikt Holzner, der hier sein schauspielerisches Talent voll ausleben kann. Sowohl als Toni als auch als sein Zwillingsbruder Pauli, der Stotterer.
Hubert Holzner gibt den Erbonkel Obermeier souverän und ist nur kurzzeitig irritiert, ob er wirklich der Obermeier oder doch der Untermeier ist. Andreas Beilhack spielt den eifersüchtigen Wirt, der eigentlich für acht Tage ins Gefängnis muss, seine Amnestie ausgiebig und mit reichlich Alkohol feiert, gemeinsam mit der Magd Zenzi, von Regina Kemenater bodenständig und resolut gespielt.
In schwarzen Dessous
Ganz unbegründet ist die Eifersucht des Wirts nicht, denn seine Frau Eva ist schon eine sehr flotte und gewitzte Person. Karin Schwarzer in ihrer starken Bühnenpräsenz kann sehr wirkungsvoll ihre Augen verdrehen, auch wenn sie artig ihr Kind wiegt und wenn sie in schwarzen Dessous die Bühne betritt, ist die Publikumsfreude garantiert. Leni, die Kellnerin, wird dagegen sehr brav und ehrbar von Diana Huber gespielt.
Die Lügerei des Toni und deren folgenden Verwicklungen bekommen eine zusätzliche Verwirrung durch den von Landarzt Dr. Moser (Sepp Reischl) angekündigten Sommergast im Gasthaus zum goldenen Hahn. Selbiger ist der Kinobesitzer Untermeier, der psychisch angeschlagen hier seine Ruhe finden soll. Hubert Deflorin in grell buntem Outfit spielt ihn schreckhaft und leicht verstört.
Natürlich geht alles gut aus, sonst wäre es kein Schwank. Zweieinhalb Stunden vergnügliche Unterhaltung sind auch an den folgenden Abenden angesagt.
Text/Foto: Monika Ziegler
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