2016 - Der Himmel auf Erden ...


Ein Volksstück in 3 Akten von Leni Reichenberger

 

Der Bachhofer hat ihn nicht - den Himmel auf Erden. Er soll nämlich, laut väterlichem Testament, bis zum 40. Geburtstag heiraten. Sonst müsste er den Hof an eine unbekannte Verwandte abgeben. Über's Jahr wäre es soweit - aber gezwungen heiraten - wobei all den spekulierenden Aspirantinnen nicht zu trauen ist. Da überlässt er das Anwesen in einer Laune zwei Handwerksburschen, die auf ihrer Walz vorbeikommen. Der ältere der beiden und die soeben eingestellte Hauserin, setzen nun aber an, den Bachhofer zu kurieren.

 

Dieses Stück ist ein echter VOLKSTHEATER-KLASSIKER.

 

Inszenierung: Hubert Holzner

Bühnenbild: Tom Winter

Musik: Hans Hinterholzer und Franz Kapfhammer 


Darsteller zu Himmel auf Erden

 

Person gespielt von
Georg Lenz, Bachhofbauer Marcus Huber
Balthes, sein Bruder der Sternwirt Franz Spiegler
Mali, dessen Weib Lisa Holzner
Rosa Pichler, deren Nichte Karin Schwarzer
Fini, Hauserin Lucia Holzner
Elias, Altknecht Hubert Deflorin
Kathl, Magd Franziska Hampel
Xaverl, Knecht Andreas Hainz
Gabriel, Sargmacher Hubert Holzner
Ignaz, Musikant Dominik Peraus

Plakat


Presse

Und unter diesem Link finden Sie die erste Resonanz von Kultur Vision Aktuell


Bericht der Zeitung "Holzkirchner Merkur" Dezember 2016

Den "Himmel auf Erden" gibt's nicht für jeden

Theaterbühne Warngau inszeniert ein kurzweiliges Stück Bauerntheater mit Happy End, aber auch nachdenklichen Tönen

mit freundlicher Genehmigung vom Holzkirchner Merkur

Ankommen auf dem Hof: Knecht Xaverl (Andreas Hainz, l.) bringt den Koffer der neuen Hauserin Fini (Lucia Holzner, M.) herein,

die gerade beim Bachhofbauern Georg Lenz (Marcus Huber, r.) ihre neue Stelle antritt. FOTO: Thomas Plettenberg

 

Geschrieben und mit freundlicher Genehmigung von Frau Heidi Siefert

 

Zur Weihnacht im Oberland gehören nicht nur Christbaum, Geschenke und Gans. Traditionell wird auch Theater gespielt. So wie in Warngau, wo die Theaterbühne mit dem Dreiakter „Der Himmel auf Erden“ auch heuer den Saal im Gasthof zur Post komplett füllte.

 

Wie ist er, dieser Himmel auf Erden? Sich richtig satt essen können und danach in einem Federbett schlafen, davon träumt der vagabundierende Musikant Ignaz (Dominik Peraus), während sein Wandergesell Gabriel (Hubert Holzner) ordentlich viel Schnaps im Sinn hat. Altknecht Elias (Hubert Deflorin) hätte gern richtige Pfannkuchen, die nicht nach „warmen Sohlenleder“ schmecken, wie die von der Magd Kathl (Franziska Hampel). Und Kathls Bruder Xaverl (Andreas Hainz) tur – fast – alles für drei versprochene Mark von einem Verehrer seiner Schwester, wenn er nur aufpasst, dass die keinen anderen anschaut. Dreh- und Angelpunkt ist die von Bühnenbildner Tom Winter sorgfältig eingerichtete Stube auf dem Bachhof, aus deren Fenster man zum Wirt sieht.

 

Den Bauern (Marcus Huber) plagt derweil das Vermächtnis seines Vaters, das ihn bis zum vollendeten 40. Lebensjahr verheiratet sehen will. Aber Georg Lenz will keine Frau, die nur auf seinen Hof aus ist. Zwischen den Kupplereien seiner Schwägerin Mali (Lisa Holzner) und den Späßen mit deinen Freunden hat er längst den klaren Blick darauf verloren, wer es ehrlich mit ihm meint. Und auch sein bedingungsloses Einstehen zu einmal getanen Äußerungen macht ihm das Leben nicht leichter. Insbesondere, als er nach einem Gespräch mit Bruder Balthes (Franz Spiegler), der ihm auf Geheiß seiner Frau das Röschen (Karin Schwarzer) antragen soll, aus lauter Frust den Hof dem nächstbesten überlassen will, der die Stube betritt. Es sind die Vagabunden Gabriel und Ignaz, die um Brotzeit und Schlafplatz bitten und nicht recht wissen, wie ihnen geschieht, als sie der Bauer schriftlich für eine Jahr zu seinen Statthaltern macht.

 

So entspinnt sich ein kurzweiliger Theaterabend mit den üblichen Beziehungsproblemen, Missverständnissen und überraschenden Wendungen, ehe es zum Happy End kommt und der Bachhofer sich seine Zuneigung zur neuen, ebenso feschen wie resoluten Hauserin Fini (Lucia Holzner) eingesteht.

 

Aber der Warngauer „Himmel auf Erden“ ist mehr als das. Mit Blicken, Gesten und viel Aufmerksamkeit auf kleine Details gibt das gesamte Ensemble um Hubert Holzner den Figuren Tiefe und zeichnet deutlich deren Charaktere. Da werden keine Textzeilen geleiert, sondern (Selbst-) Gespräche geführt, die den Zuschauer in die Geschichte tragen. Eine Geschichte, die am Ende nicht für alle ein glückliches Ende findet. Das heiratswillige Röschen, das sich extra fesch herausgeputzt hat und jede Gelegenheit auf einen Hochzeiter zu ergreifen versucht, lässt man noch schmunzelnd ziehen. Aber dass gerade der Nazl, der zielstrebig sein Leben in die Hand nehmen möchte, nach einem Wechselbad der Gefühle doch wieder seinen Beutel nehmen muss, lässt einen nachdenklich zurück.

 

Zu Hans Hinterholzers und Franz Kapfhammers „Muss i denn zum Städtele hinaus“ schließt sich der samtrote Vorhang, der sich unter donnernden Applaus noch mehrfach öffnet.